Extra: Jahresrückblick 2024

Wer 2024 gestorben ist

08.09. Friedrich Schorlemmer (80): Der Theologe gehörte zu den schärfsten Regimekritikern der DDR. Sein Slogan "Schwerter zu Pflugscharen" wurde zum Motto der oppositionellen Friedensbewegung. Im Herbst 1989 war er einer der prägenden Protagonisten der friedlichen Revolution.

09.09. Caterina Valente (93): Die italienische Sängerin mit französischem Pass sang Chansons, Jazz und Schlager auf Deutsch, Italienisch, Französisch, Englisch und in etlichen anderen Sprachen. Sie brachte exotisches Flair in Deutschlands Wirtschaftswunderjahre.

13.09. Wolfgang Gerhardt (80): FDP-Bundesvorsitzender war er von 1995-2001. Sein Ziel, Außenminister zu werden, erreichte der Mann der leisen Töne nicht, weil Rot-Grün die Wahl 2002 gewann.

27.09. Maggie Smith (89): Die zweifache Oscar-Preisträgerin glänzte als scharfzüngige Violet Crawley in "Downton Abbey" und gestrenge Lehrerin Minerva Mc- Gonagall in den "Harry Potter"-Filmen.

28.09. Kris Kristofferson (88): Er galt als einer der bedeutendsten Songwriter; Elvis Presley, Joan Baez, Willie Nelson und Ray Charles sangen seine Lieder.

16.10. Liam Payne (31): Der Sänger wurde als Mitglied der britischen Boygroup One Direction zum Popstar. Er starb bei einem Sturz vom Hotelbalkon.

20.10. Fethullah Gülen (83): Der türkische Islamgelehrte lebte seit 1999 in den USA im Exil. Der öffentliche Bruch mit Erdogan kam 2013, Gülen wurde zum Staatsfeind. Sein Netzwerk will Muslime weltweit über Medien und Vereinsarbeit für eine fromme Lebensweise gewinnen.

21.10. Lothar König (70): Der ehemalige Stadtjugendpfarrer von Jena engagierte sich auch im "Unruhestand" gegen Rechts

27.10. Edzard Reuter (96): Der studierte Mathematiker und Jurist war von 1987 bis 1995 Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG. Er versuchte aus dem Unternehmen einen Technologiekonzern zu machen und scheiterte.

03.11. Quincy Jones (91): Der Mann aus Chicago gehörte zu den ganz Großen der Musikbranche. Mit Michael Jacksons "Thriller" produzierte er 1982 das bisher erfolgreichste Album aller Zeiten. Der 28-fache Grammy-Gewinner leitete ein Plattenlabel, komponierte Filmmusik, schrieb Bücher, brachte Spielfilme ins Kino und entwickelte TV-Serien.

07.11. Jürgen Becker (92): Sein Prosaband "Felder" (1964) machte den Kölner als Verfasser experimenteller Literatur bekannt. Die Wiedervereinigung war für ihn ein zentrales Thema.

26.11. Karin Baal (84): Der Film "Die Halbstarken" ließ sie schon in jungen Jahren zur Legende werden. Darin verkörperte sie als Sissy eine für die damalige Zeit sehr selbstbewusste Frau.

05.12. Christel Bodenstein (86): 1957 spielte sie sich als trotzige Prinzessin in die Herzen der Zuschauer ("Das singende, klingende Bäumchen").

13.12. Wolfgang Becker (70): Er war Mitgründer der Produktionsfirma X Filme und hatte seinen ersten großen Regieerfolg 1997 mit "Das Leben ist eine Baustelle". In "Good Bye, Lenin!" half er dann Daniel Brühl, die DDR für seine Mutter noch ein wenig länger aufrechtzuerhalten.

18.12. Hermes Phettberg (72): In den 1990ern war der korpulente Österreicher ein kluger TV-Kauz und Kult. RTL wollte seine Show haben, doch der Deal platzte. "Ent-Gendern nach Phettberg" ging so: das Lehry, das Ingenieury, die Kollegys.

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