Extra: Jahresrückblick 2024

22.04. Michael Verhoeven (85): Der promovierte Mediziner wandte sich dem Film zu und scheute die Kontroverse nicht. Sein Antikriegsdrama "o.k." über die Vergewaltigung eines Mädchens in Vietnam führte 1970 zum Abbruch der Berlinale. Preisgekrönt: "Die Weiße Rose" und "Das schreckliche Mädchen".

30.04. Paul Auster (77): Der Schriftsteller publizierte Romane, Gedichte, Essays, Songs und Drehbücher. International gelang ihm der Durchbruch mit seiner "New-York-Trilogie". In Europa war der Amerikaner noch populärer als im eigenen Land.

13.05. Alice Munro (92): Für ihre Kurzgeschichten erhielt die Kanadierin 2013 den Literaturnobelpreis. Erst mit fast 40 Jahren veröffentlichte sie erstmals, den Band "Tanz der seligen Geister".

15.05. Heinz Zander (84): Er war Maler, Grafiker, Illustrator; gehörte zur Leipziger Schule. Leuchtend setzte er europäische Mythen ins Bild.

22.05. Rolf Breuer (86): Als Vorstandssprecher trieb er bis 2002 die Internationalisierung der Deutschen Bank voran. Eine Bemerkung über Leo Kirch in einem Interview kostete ihn viel Geld.

01.06. Ruth Maria Kubitschek (92): Die Grande Dame des deutschen Film- und Fernsehschauspiels, in der DDR aufgewachsen und ausgebildet, war nach einem Engagement 1959 im Westen geblieben. Sie vergaß man nicht in "Monaco Franze", "Kir Royal", den "Guldenburgs".

08.06. Klaus Töpfer (85): Der CDU- Politiker galt als "grünes Gewissen" der Christdemokraten. Schon 1988 forderte er eine Zukunft ohne Kernenergie und mit weniger fossilen Energien. Bundesumweltminister bis 1994, von 1998 bis 2006 Direktor des Umweltprogramms der UN.

11.06. Françoise Hardy (80): Mit ihrer zarten Stimme und einfühlsamen Liedern hatte sie großen Chanson-Erfolg in Frankreich. Bereits ihr erstes Lied "Tous les garçons et les filles de mon âge" machte sie mit 18 Jahren zum Star. In Deutschland wurde sie mit "Frag den Abendwind" und "Ich sag' ja" bekannt.

18.06. Anouk Aimée (92): Die Französin spielte in Fellinis "La Dolce Vita" (1959) und "Achteinhalb" (1963) neben Marcello Mastroianni mit. Mit Jean- Louis Trintignant verband sie eine lebenslange berufliche Partnerschaft.

20.06. Donald Sutherland (88): Der Kriegsklassiker "Das dreckige Dutzend" und die Militär-Satire "M.A.S.H." waren die ersten internationalen Erfolge des Kanadiers. Spät spielte der fünffache Vater in "Tribute von Panem" mit.

12.07. Ruth Westheimer (96): Unverblümt bei den Themen Sex und Leidenschaft, wurde Therapeutin "Dr.Ruth" mit ihrer Radioshow zur Ikone.

12.07. Bill Viola (73): Der Pionier der Videokunst beeindruckte seit den 1970ern mit Zyklen von Leben, Tod und Wiedergeburt.

22.07. John Mayall (90): Das Debütalbum "John Mayall & The Bluesbreakers With Eric Clapton" (1966) wurde zum Klassiker. Der einflussreiche Sänger, Gitarrist, Mundharmonikaspieler, Keyboarder und Bandleader ging bis ins hohe Alter auf Tournee.

27.07. Wolfgang Rihm (72): Der gebürtige Karlsruher war einer der wichtigsten zeitgenössischen Komponisten. Er hinterlässt über 500 Werke, darunter Opern und große Orchesterwerke, Kammermusik, Musiktheater und Vokalstücke. Zu seinen bekanntesten Werken zählt die Vertonung von "Die Hamletmaschine".

12.08. Richard Lugner (91): In den 1960ern war er in Wien sehr erfolgreich als Bauunternehmer, vor allem mit der Revitalisierung von Altbauten. Später kandidierte der Society-Löwe 2x ohne Erfolg als Bundespräsident, inszenierte sich stattdessen in der Reality-Soap "Die Lugners" und beim Opernball.

13.08. Willi Lemke (77): Die Fehde zwischen Uli Hoeneß und dem Funktionär von Werder Bremen unterhielt ab Mitte der Achtziger die Bundesliga. Später ging der SPD-Mann in die Politik zurück, wurde Bildungssenator in Bremen und UN- Beauftragter.

14.08. Gena Rowlands (94): Ihr Ehemann John Cassavetes holte sie vor die Kamera. Für "Eine Frau unter Einfluss" und "Gloria" wurde sie für den Oscar nominiert. Später spielte sie auch in einem Film unter der Regie von Nick Cassavetes - ihrem Sohn.

18.08. Alain Delon (88): Hut tief im Gesicht, hochgeklappter Kragen, stoischer Gesichtsausdruck: So entdeckte die Welt den Franzosen in "Der Eiskalte Engel" (1967). In über 80 Filmen gab er oft den smarten, skrupellosen Einzelkämpfer.